Im Porträt Diese Bremerinnen unterstützen Kinder mit Diabetes

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Zwei Frauen stehen nebeneinander und lachen in die Kamera
Die Bremerinnen Lilo Laschewski und Anneliese Lobe-Manga engagieren sich für Kinder mit Diabetes. Bild: Radio Bremen | Lieselotte Scheewe

Mit einer chronischen Krankheit wie Diabetes zu leben, ist gerade für Kinder und ihre Familien eine große Herausforderung. Die Diagnose ist oft ein Schock. Die Bremerinnen Anneliese Lobe-Manga und Lilo Laschewski unterstützen diese Familien.

Beim Bastelnachmittag in einem Gemeindezentrum in Findorff treffen sich Anneliese Lobe-Manga und Lilo Laschewski mit acht Kindern im Grundschul- und Kindergartenalter. Im Nebenraum sitzen die Eltern. Sie lernen dort wichtige Fakten über Diabetes Typ 1, die Krankheit ihrer Kinder. Diabetes Typ 1 wird, anders als Diabetes Typ 2 nicht durch zu viel Zucker oder schlechte Ernährung ausgelöst. Anneliese Lobe-Manga findet es wichtig, die beiden Diabetes-Typen zu unterscheiden. "Viele sagen: 'Dann muss er eben weniger essen oder weniger trinken.' Man muss denen erklären, die nicht betroffen sind, dass Typ 1 eine eigenständige Erkrankung ist."

Zwei Frauen basteln mit zwei kleinen Kindern an einem Tisch
Ein Bastelnachmittag mit den Kindern. Bild: Radio Bremen | Lieselotte Scheewe

Es kann jeden treffen

Jeder und jede kann Diabetes Typ 1 bekommen. Die Zellen in der Bauchspeicheldrüse können bei dieser Form kein Insulin produzieren. Diabetes Typ 1 ist bisher nicht heilbar. Die Patientinnen und Patienten müssen ihr ganzes Leben lang Insulin spritzen. Damit die Eltern bei der Schulung in Ruhe zuhören können, betreuen Anneliese Lobe-Manga und Lilo Laschewski in der Zeit die Kinder. Lilo Laschewski engagiert sich schon seit über zehn Jahren ehrenamtlich für die Familien. Sie hat erlebt, wie belastet sie oft sind: "Es ist erst mal erschütternd für Eltern, wenn sie plötzlich die Diagnose erhalten, dass es Diabetes ist. Das ist ja totales Neuland. Wirklich alle Hochachtung, was das für Eltern bedeutet."

Eltern brauchen Austausch

Die 70-Jährige hat lange als Kinderkrankenschwester gearbeitet. Ihre Kollegin Anneliese Lobe-Manga war vor der Rente Erzieherin in einer Krippe. Die 71-Jährige hat selbst einen Sohn mit Diabetes. Sie weiß, wie wichtig es ist, dass Eltern mit anderen betroffenen Eltern sprechen können. "Die Eltern brauchen den Austausch." Vier bis sechsmal im Jahr bietet der Verein AfJ die Eltern-Kind-Nachmittage an. Außerdem betreuen Ehrenamtliche die Kinder in den Familien. Auch Anneliese Lobe-Manga und Lilo Laschewski haben lange Kinder mit Diabetes in deren Zuhause betreut. Durch Fortbildungen wisse sie, wie man sich bei Unterzuckerung verhalten muss.

Eine ältere Frau in einer roten Jacke schaut in die Kamera
Lilo Laschewski engagiert sich schon seit über zehn Jahren ehrenamtlich für die betroffenen Familien. Bild: Radio Bremen | Lieselotte Scheewe

Medizinisch und technisch gab es in den vergangenen Jahren für Kinder mit Diabetes viele Fortschritte. Durch neue Insulinpumpen und digitale Meldungen aufs Handy, wenn der Blutzucker zu hoch ist, ist vieles einfacher als noch vor 20 Jahren. Für die Kinder bedeutet die Diagnose dennoch erst einmal eine große Einschränkung. "Eigentlich ist man durch den Diabetes wirklich sehr reglementiert, wenn man sich das mal vorstellt. (...) Und man kann das einfach ja nicht abstellen. Das ist ja lebenslang", sagt Lilo Laschewski. Dass sie mit ihrer Krankheit nicht allein sind, kann den Kindern helfen, weiß Anneliese Lobe-Manga.

Man hat ständig Sorgen. Man weiß nicht, wie sich das Kind fühlt.

Anneliese Lobe-Manga
Eine Frau mit Brille schaut freundlich in die Kamera
Anneliese Lobe-Manga kennt die Sorgen der Eltern. Bild: Radio Bremen | Lieselotte Scheewe

Außerdem sei es für die Kinder gut, einmal nicht die Sorge ihrer Eltern zu spüren. Das kennt Anneliese Lobe-Manga von sich selbst nur zu gut. "Man hat ständig Sorgen. Man weiß nicht, wie sich das Kind fühlt. Man weiß nicht, wie die Werte sind, wenn es unterwegs ist. Man weiß nicht, ist es irgendwo auf einer Party und isst oder trinkt. (...) Und ich glaube, das ist das Schlimmste, wenn Eltern ihre Kinder loslassen müssen, was ganz schwer ist. Das ist eine große Leistung, wenn man es schafft, sein Kind loszulassen, obwohl man weiß, es ist gefährdet."

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Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Der Tag, 19. April 2025, 13:40 Uhr

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